Michael Hock berichtet an der FOSBOS Kempten über seine Einsätze mit der Hilfsorganisation Grünhelme e. V.
Eine sympathische Lockerheit erfüllt den großen Vortragsraum an der Beruflichen Oberschule, als Michael Hock, selbst ehemaliger FOS-Schüler in Kempten, zu erzählen beginnt. „Neuschnee von 1,50 Metern ist im Libanon eine der alltäglichen Herausforderungen. Und dass Fahrzeuge auf überschwemmten Verkehrswegen in Sierra Leone umkippen und im Schlamm steckenbleiben, ist keine Seltenheit“, schildert Hock.
Eingeschüchtert wirkt der 24-jährige Physikstudent von den manchmal harten Bedingungen in den Einsatzgebieten keineswegs – im Gegenteil: Seine Motivation speist sich aus dem Willen, Perspektiven für die Menschen vor Ort zu schaffen und „den Karren aus dem Dreck zu ziehen“. Seit Oktober 2023 erfreuen sich Kinder und Jugendliche in der Stadt Aarsal, Libanon, an einem Skatepark. In Sierra Leone, Westafrika, wurde in diesem Jahr eine „Junior Secondary School“, also eine weiterführende Schule für die Klassen 6 bis 9 fertiggestellt.
Bei beiden Projekten hat Michael Hock, von Beruf Zimmermann, eigenhändig mitgewirkt. Während seines Vortrags schwingt eine unüberhörbare Zufriedenheit mit. Neben dem fertigen Projekt gehe es nämlich auch darum, zwischenmenschliche Nähe zu den Einheimischen herzustellen. Denn in den ehemaligen Kolonialstaaten des globalen Südens sei noch immer eine gewisse Skepsis gegenüber Weißen zu spüren, die sich aber durch gemeinsame Aktivitäten wie Zementsack-Hüpfen recht schnell abbauen lasse.
Michael Hock beschließt seinen Vortrag mit einem Aufruf: Fachlich versierte Frauen und Männer, die handwerkliche Hilfe leisten können und sich in eine spannende Arbeit einbringen wollen, mögen sich bei den Grünhelmen bewerben (www.gruenhelme.de).
Der Grünhelme e. V. finanziert sich aus privaten Spenden der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland sowie aus Zuwendungen von Stiftungen. Somit zählen die Grünhelme zu den Nichtregierungsorganisationen (NGOs).
Linda Stöckle